April 2011 - März 2012
Bis auf ein paar Kleinigkeiten ist der Innenausbau
nun endlich abgeschlossen.
Folgende Kriterien mussten umgesetzt werden:
Ausreichend Stauraum für Kleidung,
Küchenutensilien, Werkzeug und Outdoor-Möbel
2 Betten für je 2 Personen
Eine Sitzbank für 2 Personen
(2 Drehsitze bereits vorhanden,
eingebaut und eingetragen von der
Offroad-Schmiede)
Ein beweglicher Tisch, um die Sitze drehen und in
Position bringen zu können
Um eine möglichst hohe Stabilität in den Aufbau zu bekommen, haben wir
uns entschlossen Maschinenbauprofile und Holz in Kombination zu
verwenden.
Die Profile dienen hierbei als Grundgerüst, das
Holz (Schrankfronten und Einlegeböden) wird in die Nuten der Profile
eingelassen.
Nachdem wir nun 1Jahr mit unserem Gandalf unterwegs waren, haben wir uns schweren Herzens von ihm getrennt, nicht weil wir nicht zufrieden waren, sondern wir uns zur Zeit mit einem max. 3 -4 Wochen dauernden Urlaub arrangieren müssen. Für uns steht fest das unser nächstes Reise-Gefährt eine Nummer größer sein sollte, schließlich kommt man in 3 Wochen nicht all zu weit und wenn man dann in kälteren Regionen oder bei tagelang schlechtem Wetter unterwegs ist, will man ja nicht dauernd nasse Füße haben. Zwar haben wir die Wendigkeit unseres 90´ers sehr zu schätzen gelernt, so ist doch die Möglichkeit im Auto schlafen und kochen zu können, auch nicht zu verachten.
Wir haben uns also auf die Suche gemacht nach einem Fahrzeug, indem man es sich gemütlich machen kann. Dieser Auswahlprozess ist nicht ganz einfach, kommen doch sehr viele wichtige Aspekte zum tragen wie z.B. Größe, Gewicht und damit verbundener Wendigkeit sowie Kosten, Möglichst einfache Technik, Servicefreundlichkeit, Verfügbarkeit von Ersatzteilen oder Einsatzfähigkeit unter „Drittweltländer“- Bedingungen und noch vielen mehr. Befasst man sich mit diesen und weiteren Punkten ernsthaft wird die Infrage kommende Fahrzeugpalette doch recht schnell überschaubar aber trotz allem nicht leichter. Toyota HZJ, HDJ, Unimog, Mercedes 917, 1017, Iveco Daliy, Mercedes Igelhaut, Landrover Defender 130 sind einige Fahrzeuge mit denen sich tolle Konzepte verwirklichen lassen, und alle haben ihrer Stärken und Schwächen. Letztlich ist es eine sehr individuelle Angelegenheit die jeder Autoreisende nach ihm wichtigen und weniger wichtigen Punkten auswählt.
Einige von vielen Kriterien die uns wichtig sind :
Geländegängikeit
Sitzgelegenheit im Auto
Kochstelle im Auto
Schlafplätze im Auto
Keine Zeltwände
Containertauglichkeit (Highcube)
Nach langem hin und her und nicht zuletzt durch die
Staatliche Reglementierung der zulassungsfähigen Fahrzeuge (wegen der
Abgas Normen und damit verbunden Einsatzfähigkeit in „Drittweltländern“)
sind wir zu dem Entschluss gekommen uns früher wie eigentlich geplant
ein Fahrzeug anzuschaffen.
· Unsere Wahl ist auf einen Bremach T-Rex 35S in der 6t Version mit
3,45m Radstand und 146 PS gefallen. Viel fragen sich nun vielleicht woher
haben die so viel Geld?
Nein wir haben nicht im Lotto gewonnen, auch bei einem
Bruttomonatslohn im Bereich der unteren 2000 Marke ist es möglich sowas zu
realisieren. Da müssen halt die Prioritäten sehr eng gesteckt und sehr
konsequent gelebt werden. Zwar bewegen wir uns mit
diesem Fahrzeug in einem anderen Bereich wie mit unserem bisherigen
Reisebegleiter, doch wenn man das alles etwas langfristiger betrachtet und
da gehen wir von mindesten 20 Jahren, in denen wir dieses Fahrzeug nutzen
wollen aus, relativiert sich die Rechnung wieder. In unserm Alter denken
viele über eine Immobilie nach und schuften dafür - unsere hat eben ein paar
Räder drunter und der Blick aus dem Schlafzimmer ändert sich öfter als aus
einem einfachen Einzimmerapartment.
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Im
ersten November Wochenende 2009 haben wir ihn in Raab / Österreich, mit
geliehener Pritsche, um etwas mehr Gewicht auf der Hinterachse zu haben da
der Bau der Kabine noch eine ganze Weile auf sich warten lässt, bei unserem
Händler
Erich Christ abgeholt.
Bereits auf deutscher BAB unterwegs, als im Rückspiegel unsere silber/blauen
Freunde auftauchen. Zunächst überholen sie mit neugierigen Blicken, zwei
Autos vor uns scheren sie ein und lassen uns, in dem sie auf den
Standstreifen wechseln, passieren. Und setzen sich wieder hinter uns,
überholen uns wieder und da wird auch schon der nächste Parkplatz
angekündigt zu dem wir mit „BITTE FOLGEN“ begleitet werden. Lange rede
kurzer Sinn: so ein komisches neues Fahrzeug mit Österreichischen
Überführungskennzeichen und einer alten leicht verrosteten viel zu kleinen
Pritsche die eigentlich für einen Doppelkabiner gedacht ist, sowie die eigene
Neugierde an dem „Ding“ hat uns zu einem netten Plausch verholfen. Alle
Augen zugedrückt, wegen der nicht zulässigen Nummernschildern, dürfen wir
aber trotzdem weiter fahren, leider hatten die beiden Beamten die Frage nach
einem gemeinsamen Gruppenbild verneint.
Im Juni 2010 besuchen wir die Abenteuer & Allrad Messe in Bad Kissingen. Zum
einen um Freunde und Bekannte zu treffen und zum anderen um die letzten
Details mit Marcus Haase von der
Offroad-Schmiede für den Kabinenbau zu
besprechen. Lange haben wir geplant und gezeichnet, eigene Baumöglichkeiten
durchdacht und einige Kabinenbauer kontaktiert, doch da wir ein vielleicht
etwas ungewöhnliches Konzept verfolgen, war recht schnell klar die
„eierlegende Wollmilchsau“ wird die beste Umsetzung zusammen mit der Offroad-Schmiede
finden.
Marcus Haase ist selbst schon viel mit dem eigenen Auto in der Welt
unterwegs gewesen - Schlagloch- und Wellblechpisten sind ihm nicht
fremd, er weiß welchen Belastungen eine Wohnkabine im Ernstfall standhalten
muss.
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Ende Juli Fahren wir den in zwischen auf Gharib getauften, 530km nach
Hamburg.
Eine spannende Zeit beginnt. Mehrmals die Woche telefonieren wir mit Marcus der uns immer sehr gut über den aktuellen Stand informiert, so kann man es ganz gut aushalten das wir nicht mal eben schnell vorbeischauen können.
Am 23.10.2010 ist es soweit. Zwei Tage bevor Marcus und sein Mitarbeiter Nils ihren wohlverdienten Urlaub antreten, können wir endlich abholen.
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